Emmerthal-Kirchohsen. Emmerthals Quartier Kirchohsen will und soll wie alle Kommunen in Niedersachsen bis 2040 klimaneutral werden. Damit dies gelingt, benötigt der Ortsteil einen Plan, der in den kommenden Jahren im Rahmen der Quartiersentwicklung umgesetzt wird. Die Basis für diesen Plan soll nun im Rahmen eines Öffentlichkeitsbeteiligungsprozesses in Kirchohsen erarbeitet werden.
„Klimaschutz ist eine Chance zur zeitgemäßen Modernisierung. Unser Fokus liegt besonders auf der Wärmeversorgung. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der intelligenten Vernetzung von Maßnahmen und Ideen. Hierfür sind die Menschen aus Kirchohsen die Experten. Sie leben hier und kennen sich aus“, so der Emmerthaler Bürgermeister Dominik Petters zur geplanten Öffentlichkeitsbeteiligung für das energetische Quartierskonzept.
Quartierskonzepte nehmen – anders als Konzepte für Einzelgebäude – einen ganzen Ortsteil in den Blick. Das ermöglicht vernetzte Lösungen: Die Abwärme aus einem Produktionsbetrieb kann beispielsweise genutzt werden, um Gebäude in der Umgebung zu heizen. Das erleichtert beiden Seiten das Erreichen der Klimaneutralität. „In Kirchohsen gibt es ein Nahwärmenetz, das erweitert werden könnte. Die Technik für solche und viele andere Maßnahmen ist vorhanden. Es geht darum, die Chancen zu identifizieren und die passende Technik an der passenden Stelle zu integrieren “, so Patrick Bienstein von der Klimaschutzagentur Weserbergland, die das Projekt begleitet. Kirchohsen als Zentrum von Emmerthal bietet viel Potenzial für die Vernetzung. Außerdem ist das Quartier in einer Phase der Veränderung. Das ist der richtige Moment, um die Lösungen für ein zukunftsorientiertes Quartier in ein Konzept zu gießen.
Bürgermeister lädt zu Auftaktveranstaltung ins Rathaus Emmerthal ein
Den Start für die Bürgerbeteiligung bildet eine Auftaktveranstaltung am 11. Juni im Emmerthaler Rathaus, zu der Bürgermeister Petters einlädt. Patrick Bienstein wird die Ziele des Quartierskonzeptes erläutern, Daten zur derzeitigen Situation in Kirchohsen im Hinblick auf Energieverbrauch und Klimaschutz vorstellen und den Fahrplan für die Erstellung des Konzeptes skizzieren. An Thementischen können die Teilnehmenden an diesem Abend in eine erste Diskussion einsteigen.
Im zweiten Halbjahr 2024 wird es Arbeitsgruppen zu einzelnen Themen geben wie beispielsweise Technik, Kommunikation und Mobilität. Hier können die Bürgerinnen und Bürger aus Kirchohsen ihre Ideen und Vorschläge, aber auch ihre Kritik und Bedenken einbringen. Die Ergebnisse dieser moderierten Treffen werden dann zusammengetragen und bilden die Grundlage für das „Integrierte energetische Quartierskonzept“ – so der Fachbegriff –, das die Klimaschutzagentur Weserbergland mit ihrer Fachexpertise bis zum Ende des Jahres 2024 entwickeln wird. Es beinhaltet dann auch die Schritte und Einzelmaßnahmen, die in den Folgejahren umgesetzt werden sollen. „Damit das Konzept nah an den Menschen ist, die in Kirchohsen leben, ein Unternehmen führen oder Landwirtschaft betreiben, ist es wichtig, dass sie sich in möglichst großer Zahl beteiligen und einbringen“, erklärt Bürgermeister Dominik Petters. Dadurch können sie aktiv das Quartier und ihr Leben dort gestalten und mitbestimmen, welche Schwerpunkte in der Ortsentwicklung gesetzt werden.