Bad Münder. Mehr Radwege in Bad Münder, eine Solaranlage auf dem Schuldach, ein Bio-Markt im Ort: In drei abwechslungsreichen Projekttagen haben rund 85 Schüler:innen mit ihren Ansätzen neuen Schwung in den Klimaschutz und die Energiewende Bad Münders gebracht. Beteiligt waren die neunten Klassen der KGS Bad Münder. Im Planspiel plenergy berieten sie sich am Mittwoch in Fachausschüssen, am Donnerstag stimmten sie ihre Beschlussvorlagen im großen Energiewende-Rat ab, und für Freitag steht die Realisierung ihrer Projektideen zu Klimaschutz und Energiewende auf dem Programm.
Ein Moderationsteam und ein Medienpädagoge, Expert:innen aus verschiedenen Fachrichtungen sowie Aktive von Initiativen vor Ort unterstützten die Jugendlichen. Einen direkten Einblick ins Planspiel gab eine Dokumentationsgruppe von sechs Schüler:innen via Blog. So lässt sich auch nach den Projekttagen noch sehen, was etwa die Fachausschüsse Strom, Gebäude, Mobilität, Konsum und Öffentlichkeitsarbeit erarbeitet haben oder was der Energiewende-Rat beschlossen hat. Fotos, Texte und Film-Clips stehen online auf www.plenergy.de/badmuender22.
Schnell war Bürgermeister Dirk Barkowski dafür zu gewinnen, aktiv im Planspiel mitzuwirken und den Energiewende-Rat an Tag zwei zu leiten. „Jugendbeteiligung finde ich sowieso gut. Durch das Projekt können wir Jugendlichen die Stadtverwaltung näherbringen. Es ist für mich wichtig, dass sich der Nachwuchs beteiligt. Und die Themen Klimaschutz und Energie sind präsenter als je zuvor“, so der Bürgermeister. Er leitete das große Gremium im Forum der Schule. Barkowski trug die Beschlussvorlagen der Jugendlichen aus den Fachausschüssen vor, leitete deren Diskussion und ließ abstimmen. Besonders interessiert hörte dabei auch Bastian Schulz, Umweltverantwortlicher der Stadt Bad Münder zu, der sich für plenergy in Bad Münder eingesetzt hat und zu den Personen gehört, die die Ergebnisse von plenergy in der Stadt weiterverfolgen wollen.
Für Tag drei haben örtliche Initiativen wie der BUND, Fridays for Future, das Reparaturcafé Bad Münder und die Akademie des Wandels aus Flegessen ihre Teilnahme zugesagt. Sie waren gespannt, welche Projektideen die Schüler:innen präsentieren würden und boten Beratung und Unterstützung an, die neuen Ansätze zu realisieren. So sollen langfristig neue Verbindungen der Jugendlichen zu tatkräftigen Akteur:innen entstehen, um die plenergy-Ideen in Bad Münder mit Erfolg umzusetzen. Denn plenergy soll über die drei Projekttage hinauswirken.
Nachwirkungen erwünscht
Die Klimaschutzagentur Weserbergland setzt plenergy in der Region Weserbergland um. „Jede:r Einzelne kann etwas für den Klimaschutz bewirken. Durch plenergy erfahren die Schüler:innen, dass sie heute schon große Ideen entwickeln und umsetzen können. Wir wollen sie durch das Projekt nachhaltig zu aktivem Klimaschutz motivieren“, so Geschäftsführerin Anja Lippmann-Krüger. plenergy ist konzipiert, um Kontakte zu stiften und neue Netzwerke für den Klimaschutz und die Energiewende zu schaffen. Es geht dabei um Meinungsbildung und politische Teilhabe.
Zum Projekt
Projektträgerin ist die gemeinnützige Klimaschutzagentur Region Hannover, die im Januar 2019 mit plenergy an den Start gegangen ist. Seit 2020 arbeitet sie mit Partnern wie der Klimaschutzagentur Weserbergland zusammen, um in verschiedenen Regionen Generationen für die Gestaltung der lokalen Energiewende zusammenbringen. Das Projekt ist gefördert von der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums als „innovatives Klimaschutzprojekt mit bundesweiter Ausstrahlung“ bis Ende 2022. Kürzlich erhielt plenergy die Auszeichnung „Projekt Nachhaltigkeit 2021“. Mehr: www.plenergy.de
Ihre Ansprechpartnerin: Berlind Brodthage