Weserbergland. Mindestens 70% aller Gebäude in Deutschland werden noch mit fossilen Energien beheizt. Wie können wir es im Weserbergland schaffen, uns bis 2040 vom Heizen mit Mineralöl und Gas verabschieden? Welche Optionen bieten sich für eine nachhaltige Wärmeversorgung beispielsweise durch den Ausbau von Wärmenetzen oder die Nutzung von Wärmepumpen an? Eine Kommunale Wärmeplanung (KWP) liefert fundierten Antworten auf diese zentralen Fragen und bildet die Grundlage für eine zukunftsfähige, klimafreundliche Wärmeversorgung in unserer Region.
Daher haben die Gemeinden Aerzen, Coppenbrügge, Delligsen, Emmerthal und Salzhemmendorf sowie die Städte Bad Münder, Hessisch Oldendorf und Holzminden im vergangenen Jahr die Klimaschutzagentur Weserbergland beauftragt, Kommunale Wärmepläne zu erstellen. Nachdem die ersten Schritte bereits getan sind, finden nun in den kommenden Wochen in allen Kommunen Informationsveranstaltungen für die Bürgerinnen und Bürger statt. Dort geben die Fachleute der Klimaschutzagentur Weserbergland dann umfassende Einblicke in den aktuellen Stand der Arbeiten und informieren über die Ergebnisse der Bestandsanalyse zur Wärmenutzung in der jeweiligen Gemeinde. Im Anschluss bestehen für alle Bürgerinnen und Bürger an verschiedenen Thementischen umfassende Möglichkeiten, eigene Wünsche oder Fragen zu äußern, damit diese bei den späteren Planungen berücksichtigt oder direkt in der Veranstaltung beantwortet werden können.
Die erste dieser Abendveranstaltungen findet am Montag, dem 30. Juni, um 18 Uhr in der Domänenburg in Aerzen statt; die nächste folgt am Dienstag, dem 1. Juli, um 18 Uhr in der Sporthalle Lauenstein in Salzhemmendorf. Bis Ende August sind dann die Termine in den anderen sechs Kommunen geplant.
„Nach den Diskussionen um das sogenannte Heizungsgesetz liegt die Frage der zukünftigen Wärmeversorgung vielen Menschen sehr am Herzen. Wir möchten deshalb alle Akteure von der Verwaltung und Politik über die Energieversorger, die Handwerkerinnen und Handwerker und die Unternehmen bis hin zu den Bürgerinnen und Bürgern frühzeitig beteiligen. Sie alle laden wir daher im Rahmen der Kommunalen Wärmeplanung zu einem konstruktiven Austausch ein“, sagt KWP-Projektleiterin Franziska Dröge von der Klimaschutzagentur Weserbergland. „Um die Fragen, Ideen und Bedenken der Bevölkerung im weiteren Prozess berücksichtigen zu können, würden wir uns über eine rege Beteiligung sehr freuen.“
Bis Ende 2025 wird die Klimaschutzagentur auf der Basis der erhobenen und durch die Bürgerbeteiligung zusammengekommen Daten und Informationen für jede Kommune einen individuellen Wärmeplan erstellen. Er wird die Grundlage für die konkreten nächsten Schritte sein, wie jede Kommune nach und nach auf fossilfreies Heizen umsteigen kann. „Die Kommunale Wärmeplanung ist ein Langfrist-Plan für die zielorientierte und zugleich wirtschaftlich sinnvolle Umstellung auf zukunftsfähiges Heizen“, erklärt Franziska Dröge.
Die einzelnen Gemeinden werden zusammen mit der Klimaschutzagentur Weserbergland rechtzeitig über die Termine der Veranstaltungen über die Presse informieren. Außerdem gibt es grundsätzliche Informationen zum Thema Kommunale Wärmeplanung sowie alle Termine im Überblick auf der Internetseite der Klimaschutzagentur Weserbergland unter www.klimaschutzagentur.org/kommunale-waermeplanung. Wer an der jeweiligen Informations- und Beteiligungsveranstaltung seiner Kommune nicht teilnehmen kann, kann hier über eine anonyme Online-Abfrage ab 30. Juni 2025 Ideen oder Sorgen im Hinblick auf die Kommunale Wärmeplanung äußern.
Darüber hinaus gibt es auf der Homepage der Klimaschutzagentur Weserbergland Informationen und Anmeldemöglichkeiten zu Energieberatungen, wenn Eigenheimbesitzerinnen oder Eigenheimbesitzer über die Nutzung von erneuerbaren Energien oder die Sanierung ihrer Häuser nachdenken.