Hameln/Hessisch Oldendorf. Wer als Unternehmen oder Organisation in der Region Weserbergland ambitionierten Klimaschutz betreiben möchte, findet im Bündnis Klimaneutrales Weserbergland Gleichgesinnte. Das Bündnis wurde 2021 auf Initiative der Klimaschutzagentur Weserbergland ins Leben gerufen. Sie unterstützt die Mitglieder auf ihrem freiwilligen Weg zur Klimaneutralität mit Know-how, Vernetzungsmöglichkeiten und ausgewählten Dienstleistungen.
Auch die Firma Dreluso aus Hessisch Oldendorf gehört zum Bündnis Klimaneutrales Weserbergland und damit zu den Klimaschutz-Leuchttürmen in der Region: Beim Hersteller von Naturheilprodukten ist Nachhaltigkeit Teil der Firmen-DNA. Aus tiefer Überzeugung geht Dreluso daher mit gutem Beispiel voran, wenn es um verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln geht. „Es gibt viele Stellschrauben, an denen wir bei Dreluso drehen. Sie reichen vom klimabewussten Einkauf der Rohwaren und Verpackungen, über klimafreundliche Energie bis hin zu Blühstreifen und LED-Beleuchtung“, erklärt Geschäftsführer Thorsten Heuer das strategische Vorgehen und Prokuristin Christine Köhler ergänzt: „Die Kunst ist es, dass am Ende alle Maßnahmen aufeinander abgestimmt sind und langfristig ineinandergreifen“.
Rhea Schöning von der Klimaschutzagentur Weserbergland betreut die Unternehmen und Organisationen, die sich im Klimabündnis zusammengeschlossen haben und unterstreicht: „Die wahre Kraft vieler kleiner Maßnahmen entfaltet sich durch die Konsequenz, mit der die Unternehmen eine ganzheitliche Transformation anstreben. Stabile Rahmenbedingungen sind hilfreich und ein klares Ziel ist dabei entscheidend.“
Steckersolaranlage als Einstieg in eigene Stromproduktion
Bei Dreluso bilden Energieversorgung und Mobilität die Kernelemente, wenn es um Klimaschutz im Betrieb geht: Bereits jetzt versorgen Steckersolaranlagen, die im Garten des Verwaltungsgebäudes und auf dem Dach der Konfektionierungshalle installiert sind, die Server der EDV mit fossilfreiem Strom. „Steckersolaranlagen sind unkompliziert, wenn es um den Einbau und Betrieb geht. Gleichzeitig ist ihre Effizienz inzwischen so hoch, dass sie spürbar beim Stromsparen helfen“, kommentiert Schöning die Maßnahme. In Niedersachsen ist der Beitrag dieser kleinen Solaranlagen bereits erheblich: 2024 wurden allein dort 92 Megawatt installiert, so eine Auswertung der Landesverband Erneuerbare Energien Niedersachsen/Bremen e.V. Insbesondere wenn der Strom selbst genutzt wird, lohnt sich die Installation einer Solaranlage. Allerdings ist die Leistung der Steckersolaranlagen auf 2.000 W Peak begrenzt. Für Unternehmen, die einen höheren Autarkiegrad anstreben oder einen größeren Teil ihres Strombedarfs selbst decken möchten, sind größere Photovoltaikanlagen notwendig. „Steckersolaranlagen bieten sich daher vor allem als Einstiegslösung oder für kleine Betriebe mit überschaubarem Stromverbrauch an“, erklärt Rhea Schöning.
Auch bei Dreluso sind die kleinen PV-Anlagen nur der Anfang. 2027 soll eine große Anlage folgen mit einer Leistung von 190 kW-Peak. Sie wird auf der Produktionshalle ihren Platz finden und ein modernes strombetriebenes Heizsystem versorgen, für das schon eine Fußbodenheizung in der Halle eingebaut wurde.
Doch PV-Anlagen liefern mehr als nur kostengünstige Energie. Rhea Schöning macht deutlich: „PV-Anlagen senken nicht nur die Kosten, sondern steigern auch die Wettbewerbsfähigkeit. Durch die Eigenproduktion von Strom werden die Unternehmen unabhängiger vom Energiemarkt und besser vor Preisschwankungen geschützt. Darüber hinaus sind Investitionen in erneuerbare Energien ein klares Bekenntnis zur Nachhaltigkeit und stärken so das Image des Unternehmens als verantwortungsvoller Betrieb.“
Dreluso ist einziger ADFC-zertifizierter „Fahrradfreundlicher Betrieb“ im Landkreis
Auch die Mobilität passiert bei Dreluso überwiegend elektrisch: Drei der fünf Firmen-Fahrzeuge sind bereits reine E-Vehikel, eines ein Hybrid-Fahrzeug. Nur noch der Außendienstler fährt einen Diesel, der beim nächsten Autotausch auch durch ein E-Fahrzeug abgelöst wird. Noch umweltschonender als Autos sind jedoch Fahrräder – darum unterstützt Dreluso die Mitarbeiter mit einem Dienstrad-Programm und ist bisher der einzige, vom ADFC ausgezeichnete Fahrradfreundliche Betrieb im Landkreis Hameln-Pyrmont. Diese Auszeichnung, für die weitere fahrradfreundliche Maßnahmen umgesetzt werden müssen wie beispielsweise überdachte Fahrradabstellmöglichkeiten oder Werkzeug zum Reparieren, unterstreicht, wie ernst es Dreluso mit der umweltfreundlichen und gesundheitsfördernden Mobilität ist. Das Schöne daran: Durch das Fahrradleasing-Modell sparen in der Regel Arbeitgeber und Arbeitnehmer bares Geld und ernten mehr Zufriedenheit. So wird für viele erst durch das Fahrradleasing zum Beispiel ein attraktives E-Rad erschwinglich, das durch die größere Reichweite die Fahrt zur Arbeit in einer akzeptablen Zeit ermöglicht.
„Nicht nur für jüngere Mitarbeitende sind Jobräder attraktiv und ein großer Benefit, mit dem Arbeitgeber punkten können“, erklärt Claudia Sedelmeier des Unternehmens JobRad, das das Prinzip Dienstrad-Leasing erfunden hat. Doch nicht nur das: „Betriebe gelten als wichtige Multiplikatoren und sind daher mit klimafreundlichen Mobilitätsangeboten eine tragende Säule der Verkehrswende“, ergänzt Sedelmeier.
Das Engagement für den Klimaschutz stößt auch bei den Mitarbeitenden von Dreluso auf große Zustimmung. „Sie sind dem Thema gegenüber sehr aufgeschlossen und bringen selbst immer wieder Impulse ein“, macht Thorsten Heuer klar. Auch wenn es zu Beginn manchmal Skepsis gegenüber Neuerungen gibt, überzeugen die Vorteile der umweltfreundlichen Maßnahmen meistens schnell.
„Nachhaltigkeitsmaßnahmen kann jeder umsetzen. Es muss nicht immer der ganz große Schritt sein, viele kleine führen auch ans Ziel“, so Christine Köhler. Dreluso zeigt eindrucksvoll, wie Unternehmen durch eine Vielzahl gezielter Maßnahmen im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung der Umwelt im Weserbergland leisten können.