Insgesamt 14 Bürgermeister*innen und Kommunalvertreter*innen aus dem Landkreis Holzminden informierten sich gestern bei einem Online-Event über ihre Möglichkeiten von Photovoltaikanlagen auf den Dächern ihrer Kommunalgebäude. Unter dem Motto „PV-Strom CO2-frei – interessante Betreibermodelle für Kommunen“ erläuterten Westfalen Weser und die Klimaschutzagentur Weserbergland verschiedene Finanzierungsmodelle.
Eine PV-Anlage auf dem Dach, mit der Kommunen nicht nur Energiekosten sparen, sondern auch noch helfen, CO2 Emissionsziele zu erreichen und das Klima zu schützen. Klingt gut, aber wie soll das Ganze finanziert werden? Und was ist mit all den Vorgaben, wie beispielsweise zum Denkmalschutz? Zu diesen und vielen anderen Fragen informierte an diesem Nachmittag Dipl.-Ing. Uwe Bochnig von der Klimaschutzagentur Weserbergland. Der Experte erklärte kurz die wichtigsten Grundlagen und Begrifflichkeiten zum Thema Photovoltaik. Anschließend zeigte er die unterschiedlichen Möglichkeiten zur Finanzierung von PV-Anlagen auf öffentlichen Dächern auf. Denn Kommunen bietet sich als Betreiber der Anlagen nicht nur das Modell der Eigenfinanzierung, sondern auch Alternativen wie das Pacht- oder Contracting-Modell sowie Bürgerenergie-Anlagen. Anhand eines Praxisbeispiels stellte Bochnig dann die entsprechenden Kosten der verschiedenen Betreibermodelle gegenüber.
Zudem referierte Burkhard Gerkensmeier von Energieservice Westfalen Weser über das neue ESW-Produkt zur Versorgung und Vermarktung für Prosumer (Produzent/Konsument in einer Person). Auch die Nutzung von Strom aus Anlagen, die nach 20 Jahren aus der EEG-Förderung gefallen sind, gehört dazu. Markus Schulz von der ESW informierte im Anschluss über das neue Pachtmodell für Photovoltaikanlagen. Im Anschluss an die Vorträge beantworteten Gerkensmeier, Schulz und Bochnig die offenen Fragen der Bürgermeister*innen und Kommunalvertreter*innen. Bochnig zeigte sich begeistert von der Resonanz der Zuhörer*innen: „Als Klimaschutzagentur ist es uns ein großes Anliegen die Nutzung von Solarenergie voranzutreiben. Nun hoffen wir, dass dieser Vortrag Früchte trägt und wir bald alle mehr PV-Anlagen auf den Dächern von Kommunalgebäuden sehen.“
Kommunen, die den Vortrag verpasst haben, oder die sich noch eingehender mit dem Thema Solar beschäftigen möchten, empfiehlt sich die Impulsberatung Solar der Klimaschutzagentur Weserbergland. Diese spezielle Solarberatung wird in Kooperation mit der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) angeboten und ist kostenfrei. In einem etwa zweistündigen vor-Ort Termin mit Gebäuderundgang wird die Eignung der ausgewählten Gebäude für den Einsatz von Sonnenenergie (elektrisch und thermisch) geprüft. Diese Prüfung umfasst die Bemessung der zu installierenden Leistung sowie die Rahmenbedingungen für den eventuellen Einsatz eines Speichers. Abschließend folgt ein Bericht über wirtschaftlich umsetzbare Maßnahmen, Förderprogramme und die nächsten Schritte zur Umsetzung. Mehr Informationen erhalten Interessierte hier.
Der Online-Vortrag und die Solarberatung sind Teil der Informations- und Beratungskampagne „Sonnenzeit – jetzt auf Zukunft setzen“. Die Kampagne wird gefördert durch das „Programm zur Förderung der Entwicklung im ländlichen Raum in Niedersachsen und Bremen 2014 – 2020“ aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). Zudem wird die Kampagne durch Mittel der Landkreise Hameln-Pyrmont, Holzminden und Schaumburg mitfinanziert. Weitere Informationen zur Kampagne unter www.klimaschutzagentur.org/sonnenzeit/.
Ihr Ansprechpartner: Daniela Riekenberg, Larisa Purk