Weserbergland. „Wie wollen wir morgen heizen?“ – eine komplexe Frage, auf die die Kommunalen Wärmeplanungen in acht Kommunen in den Landkreisen Hameln-Pyrmont und Holzminden
erste Antworten geben sollen. In den vergangenen vier Wochen fanden dazu Info-Abende für die Bürgerinnen und Bürger in Aerzen, Salzhemmendorf, Emmerthal, Coppenbrügge und Hessisch Oldendorf
statt. Die Klimaschutzagentur Weserbergland zieht als beauftragtes Unternehmen eine Zwischenbilanz.
Zukunftsfähiges Heizen soll bezahlbar, wirtschaftlich sinnvoll und klimaneutral sein.
Doch wie sieht der Weg dorthin aus und welche technischen Möglichkeiten passen? Antworten darauf gibt eine Kommunale Wärmeplanung wie sie die Klimaschutzagentur Weserbergland derzeit für acht
Kommunen in den Landkreisen Hameln-Pyrmont und Holzminden bis zum Ende des Jahres erarbeitet.
In Infoveranstaltungen wurden in den vergangenen vier Wochen die Bürgerinnen und Bürger von Aerzen, Salzhemmendorf, Emmerthal, Coppenbrügge und Hessisch Oldendorf über die Zwischenergebnisse informiert und konnten sich mit ihren Fragen und Anregungen beteiligen.
Veranstaltung sind gut besucht – Teilnehmende bereit für den Wandel
Mit Pressemitteilungen, in den Sozialen Medien, auf Webseiten und Großplakaten hatten die Verwaltungen und die Klimaschutzagentur auf die Kommunale Wärmeplanung und die Info-Abende aufmerksam gemacht. Mit Erfolg, wie sich zeigte: Die Veranstaltungen waren immer gut besucht, die Beteiligung der Zuhörenden rege. Dabei kamen nicht nur die umfassenden Informationen zum Hintergrund der Kommunalen Wärmeplanungen und die ersten Ergebnisse aus der jeweiligen Kommune gut an, sondern auch das Praxisbeispiel eines sanierten und mit einer Wärmepumpe ausgerüsteten Hauses. An den Thementischen wurde anschließend lebhaft diskutiert und gefragt. Immer wieder erkundigten sich Zuhörende, ob sie mit dem Bau eines Wärmenetzes rechnen können. Doch für Aussagen dazu war es noch zu früh. „Die Veranstaltungen zeigen jedoch eindrücklich, dass die Hauseigentümer:innen sich viele Gedanken machen, was sie verändern können. Bei den meisten ist der Wille da, die Wärmewende mitzutragen. Wichtig dafür sind solide, verlässliche Informationen, die die Verunsicherung bei dem einen oder der anderen ausräumen“, fasst Franziska Dröge von der Klimaschutzagentur Weserbergland und Projektleiterin der Kommunalen Wärmeplanungen ihre Eindrücke von den fünf Abenden zusammen.
Verlässliche Informationen motivieren zum Handeln
Nur vereinzelt wurde das Vorgehen oder die Notwendigkeit der Wärmewende in Frage gestellt. Generell überwog das Interesse, sich konstruktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. Viele Teilnehmende stellten gezielte Fragen zu Sanierungen oder meldeten sich direkt für eine Energieberatung an. „Den Menschen geht es darum, die vielen Informationen zu sortieren, um ins Handeln zu kommen“, so Dröge. „Unsere Bilanz der Info-Abende ist positiv. Wir haben den Eindruck, sie haben den Nerv vieler getroffen, indem sie neutrale Informationen, einen Blick auf zukünftige Entwicklungen und den direkten Austausch mit Fachleuten boten.“ Und auch die Gespräche der Teilnehmenden untereinander schienen wertvoll: so konnten Nachbarn neu voneinander lernen und die Basis für Kooperationen ausloten, beispielsweise wenn es um kleine Nahwärmenetze geht.
Drei weitere Info-Abende folgen
Ab Mitte August folgen drei weitere Info-Abende unter dem Titel „Wie wollen wir morgen heizen?“. Dann werden in Bad Münder, Delligsen und Holzminden die Zwischenstände der Kommunalen Wärmeplanungen vorgestellt. „Wir hoffen auch bei den verbleibenden Veranstaltungen auf einen regen Zuspruch und können alle nur ermuntern, dabei zu sein, denn: Wer sich frühzeitig informiert, kann seine langfristigen Entscheidungen und damit verbundene Investitionen daran ausrichten“, erklärt Franziska Dröge.
Wer zu diesen oder auch zu den vergangenen Veranstaltungen nicht erscheinen konnte, hat die Möglichkeit, sich online anonym zu äußern unter der Webadresse: https://www.klimaschutzagentur.org/kwp-termine-und-fragebogen/
Sobald die Phase zur Bürgerinformation abgeschlossen ist, werden die Fachleute der Klimaschutzagentur die Rückmeldungen auswerten und in die Kommunalen Wärmeplanungen einarbeiten. Im nächsten Schritt werden die Potenziale der Kommunen genau unter die Lupe genommen, daraus dann Maßnahmen abgeleitet und auf ihre Praxistauglichkeit und Umsetzbarkeit überprüft. Die endgültigen Ergebnisse werden in Abschlussveranstaltungen in den jeweiligen Kommunen vorgestellt. Franziska Dröge und ihr Team werden dafür zum Ende des Jahres wieder in die acht Kommunen reisen, um Einwohnerinnen und Einwohner Wege und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie zukunftsfähiges Heizen in ihren Kommunen aussehen kann.