Aerzen/Salzhemmendorf. „Diese Veranstaltung ist sehr wichtig, denn das Thema Wärmewende ist nicht einfach und ich möchte mitgenommen werden“, so die Rückmeldung eines Teilnehmers
bei der Infoveranstaltung zur Kommunalen Wärmeplanung (KWP) in Aerzen am Montag, dem 30. Juni. Zu dieser hatte der Flecken zusammen mit der Klimaschutzagentur Weserbergland eingeladen. Am
Dienstag, dem 1. Juli, folgte dann die Info-Veranstaltung für Salzhemmendorf. Beide Veranstaltungen waren – trotz großer Hitze – gut besucht und Bürgermeister Wittrock in Aerzen und Bürgermeister
Pommerening in Salzhemmendorf durften jeweils ein sehr interessiertes Publikum begrüßen.
Unter diesem Titel „Kommunale Wärmeplanung: Wie wollen wir morgen heizen?“ präsentierte die Klimaschutzagentur erste Ergebnisse der Kommunalen Wärmeplanung für beide Orte. Dabei wurden unter
anderem Daten zu den derzeit bevorzugten Heizsystemen und dem aktuellen Energieverbrauch vorgestellt. Auch die Menge an klimaschädlichem CO₂ durch das Heizen wurde thematisiert. Sie muss künftig
durch den Einsatz moderner, fossilfreier Heiztechnologien idealerweise auf Null reduziert werden.
Die Kommunale Wärmeplanung ist das zentrale strategische Instrument dafür, um diesen Wandel hin zur Klimaneutralität zu gestalten. Sie zeigt auf, wie eine Kommune ihre Wärmeversorgung effizient, zukunftssicher und wirtschaftlich sinnvoll umbauen kann.
„Wir orientieren uns bei der Erstellung der Kommunalen Wärmeplanung an den Gegebenheiten vor Ort und suchen den für jede Kommune und ihre Einwohner:innen passenden individuellen Weg“, erklärt Franziska Dröge, Projektleiterin bei der Klimaschutzagentur Weserbergland die Vorgehensweise. Für viele Zuhörerinnen und Zuhörer in Aerzen und Salzhemmendorf stand dann die Frage im Raum, ob bei ihnen ein Wärmenetz kommt oder eine Einzellösung umgesetzt werden soll. „Hierzu werden wir erst Auskunft geben können, wenn die Wärmeplanungen zum Ende des Jahres abgeschlossen sind“, sagt Franziska Dröge und fügt an: „So oder so müssen viele Häuser energetisch saniert werden, damit die Energieverbräuche sinken. Wer in den nächsten Jahren Instandhaltungsmaßnahmen durchführen muss, kann diese mit einer energetischen Sanierung kombinieren.“ Dies ist ein Thema, das ohnehin viele Menschen spätestens seit den Preissprüngen für Öl und Gas beschäftigt. Der anschließende Vortrag von Energieberater Detlef Schuster traf daher den Nerv vieler Zuhörerinnen und Zuhörer: Er berichtete von der Sanierung seines Hauses aus den 1930er Jahren, das inzwischen dank Wärmepumpe, durchdachter Dämmung und PV energetisch auf einem sehr guten Stand ist.
In den beiden Flecken konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach den Vorträgen an vier Thementischen ihre individuellen Fragen, Anregungen und Sorgen bei den Fachleuten der Klimaschutzagentur loswerden und sich zu Energieberatungen der Verbraucherzentrale anmelden. Hiervon wurde rege Gebrauch gemacht. „Viele Menschen hier haben sich bereits intensiv mit dem Klimawandel auseinandergesetzt. Sie möchten ihren Beitrag leisten und weniger fossile Brennstoffe beim Heizen einsetzen – das wurde bei den Veranstaltungen deutlich“, fasst Franziska Dröge die Reaktionen zusammen. Und eine Teilnehmerin kommentiert beim Gehen: „Die Vielfalt an Informationen zur Kommunalen Wärmeplanung, aber auch zum Klimawandel und zum Thema Sanierung waren hilfreich. So werden die Zusammenhänge nachvollziehbar und ich kann mich auf die notwendigen Änderungen beim Heizen einstellen.“